8. Mai 2018

SCHMOLZ + BICKENBACH mit schwungvollem Start in 2018

 

 

  • Ascometal seit 1. Februar 2018 als eigenständige Business Unit geführt und erstmals voll konsolidiert; Integration verläuft nach Plan
  • Absatzmenge stieg um 11.5% auf 545 Kilotonnen in Q1 2018, von 489 Kilotonnen in Q1 2017; anhaltend gute Nachfrage in allen Endmärkten und Regionen
  • Durchschnittlicher Verkaufspreis pro Tonne auf EUR 1‘521 gestiegen, von EUR 1‘447 in Q1 2017
  • Bereinigtes EBITDA von EUR 70.3 Mio. um 5.6% höher als in Q1 2017 mit EUR 66.6 Mio.
  • Free Cash Flow von EUR –102.7 Mio. gegenüber EUR –31.4 Mio., niedriger wegen Übernahme von Ascometal
  • Nettoverschuldung aufgrund von Saisonalität und Ascometal gestiegen auf EUR 556 Mio., von EUR 442 Mio. zum Jahresende 2017
  • Ausblick 2018 bestätigt: SCHMOLZ + BICKENBACH erwartet ein bereinigtes EBITDA zwischen EUR 200 Mio. und EUR 230 Mio.

 

CEO Clemens Iller kommentierte: "Der Einstieg ins Geschäftsjahr 2018 ist uns in einem wirtschaftlich stabilen Umfeld gut gelungen. Einerseits zeigten sich unsere wichtigsten Absatzmärkte und Kundenindustrien anhaltend freundlich. Andererseits sorgten nochmals gestiegene Rohstoffpreise für zusätzlichen Auftrieb. Zudem gelang es uns, die im letzten Jahr deutlich gestiegenen Kosten für Graphitelektroden aufzufangen, was in den Zahlen zum ersten Quartal 2018 nun sichtbar wird. Neben dem operativen Tagesgeschäft richteten wir unser Augenmerk auf die Integration von Ascometal, welche seit dem 1. Februar als eigenständige Business Unit geführt wird, und haben mit der Umsetzung des langfristig ausgerichteten, nachhaltigen industriellen Konzepts bereits begonnen. Mit Blick auf das zweite Quartal sehen wir aktuell keine Abschwächung in unseren Geschäften, obwohl die politischen Risiken zurzeit höher denn zuvor erscheinen. Für das Gesamtjahr 2018 streben wir unverändert ein bereinigtes EBITDA zwischen EUR 200 Millionen und EUR 230 Millionen an."

 

Finanzkennzahlen

SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe

Einheit

Q1 20181)

Q1 2017

Δ in %

 

 

 

 

 

Absatzmenge

Kilotonnen

545

489

11.5

Umsatz

EUR Mio.

828.9

707.6

17.1

Durchschnittlicher Verkaufspreis

EUR/t

1‘521

1‘447

5.1

Bereinigtes EBITDA

EUR Mio.

70.3

66.6

5.6

EBITDA

EUR Mio.

103.1

66.3

55.5

Bereinigte EBITDA- Marge

%

8.5

9.4

EBITDA- Marge

%

12.4

9.4

Betriebsergebnis (EBIT)

EUR Mio.

75.5

34.6

Ergebnis vor Steuern (EBT)

EUR Mio.

65.2

27.4

Konzernergebnis (EAT)

EUR Mio.

59.0

16.5

Investitionen

EUR Mio.

15.1

11.3

33.6

Free Cash Flow

EUR Mio.

–102.7

–31.4

 

Einheit

31.3.20181)

31.12.2017

Δ in %

 

 

 

 

 

Nettofinanzverbindlichkeiten

EUR Mio.

556.5

442.0

25.9

Eigenkapital

EUR Mio.

772.3

717.5

7.8

Gearing

%

68.9

61.6

Leverage

x

2.5

2.0

25.0

Bilanzsumme

EUR Mio.

2‘486.6

2‘113.1

17.7

Eigenkapitalquote

%

31.1

34.0

Eingesetztes Kapital

EUR Mio.

1‘764.1

1‘535.1

14.9

Mitarbeitende zum Bilanzstichtag

Anzahl

10‘212

8‘939

14.2

 

Einheit

Q1 20181)

Q1 2017

Δ in %

 

 

 

 

 

Konzernergebnis pro Aktie2)

EUR/CHF

0.06/0.07

0.02/0.02

Konzerneigenkapital pro Aktie3)

EUR/CHF

0.82/0.96

0.75/0.88

Höchst-/Tiefstkurs

CHF

0.886/0.700

0.800/0.660

 

1) Einschliesslich Ascometal für zwei Monate, voll konsolidiert seit 1. Februar 2018

2) Ergebnis pro Aktie basiert auf dem Konzernergebnis nach Abzug der den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss zustehenden Ergebnisanteilen

3) Per 31.3.2018 sowie per 31.12.2017

 

 

 

Luzern, 8. Mai 2018 – SCHMOLZ + BICKENBACH, ein weltweit führendes Unternehmen für Speziallangstahl, meldete heute eine um 11.5% höhere Absatzmenge von 545 Kilotonnen im Vergleich zu 489 Kilotonnen im ersten Quartal des Vorjahrs. Dank leicht höherer Verkaufspreise und kräftig gestiegener Absatzmengen war der Umsatz mit EUR 828.9 Mio. um 17.1% höher verglichen zum Vorjahresquartal (Q1 2017: EUR 707.6 Mio.). Das bereinigte EBITDA konnte um 5.6% auf EUR 70.3 Mio. von zuvor EUR 66.6 Mio. verbessert werden. Das EBITDA stieg auf EUR 103.1 Mio. nach EUR 66.3 Mio. im Vorjahresquartal.

 

Auswirkungen der Übernahme von Ascometal auf die Ergebnisse

Seit Februar 2018 sind die Ergebnisse der akquirierten und als eigenständige Business Unit im Konzern geführten Ascometal in den Konzernzahlen enthalten. Im Vergleich zum Vorjahresquartal, für welches die Zahlen nicht angepasst wurden, hat dies bedeutende Auswirkungen. Einerseits ist dies in höheren Absatzmengen, Umsätzen und Aufwandspositionen ersichtlich. Andererseits lieferte Ascometal einen leicht negativen EBITDA-Beitrag im ersten Quartal. Das EBITDA enthält zusätzlich einen ergebniserhöhenden Badwill, welcher durch zukünftige Restrukturierungsaufwendungen kompensiert werden wird. Auf die Bilanz- und Cash Flow-Kennzahlen hatte die Integration ebenfalls einen erheblichen Einfluss. Genauere Angaben dazu werden auf den Seiten 8 bis 16 sowie in der Anhangsangabe 7 des zum ersten Quartal 2018 veröffentlichten Zwischenberichts erläutert. Dieser ist über die Webseite des Unternehmens zugänglich.

 

Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2018

Das Marktumfeld blieb im ersten Quartal trotz eines unsicheren politischen Umfelds stabil. Auf vergleichbarer Basis, d.h. ohne Ascometal, war die Absatzmenge zwar leicht niedriger als im Vorjahr. Dies war aber ausschliesslich auf zwei einmalige Effekte zurückzuführen: zum einen die Bereinigung des Produktportfolios von Steeltec im Zuge der Restrukturierung der Business Unit im Laufe von 2017, zum anderen auf Nachholeffekte bei Swiss Steel im ersten Quartal 2017 aufgrund verzögerter Auslieferungen gegen Ende 2016.

 

Die Durchschnittspreise für Nickel, Ferrochrom und Schrott stiegen sowohl im Vergleich zum Vorjahresquartal als auch im Vergleich zum vierten Quartal 2017. Im Vergleich zum vierten Quartal notierte der Durchschnittspreis für Nickel um 14% höher. Der durchschnittliche Schrottpreis stieg um 13% und der Ferrochrompreis um 3%. Dies wirkte sich günstig auf die erzielten Verkaufspreise aus. Der durchschnittliche Verkaufspreis je Tonne Stahl lag im ersten Quartal 2018 bei EUR 1'521 pro Tonne und war damit um 5.1% höher als im Vorjahresquartal mit EUR 1'447 je Tonne, was im Wesentlichen auf höhere Basispreise und Schrott- bzw. Legierungszuschläge zurückzuführen war. Demgegenüber ist der durchschnittliche Verkaufspreis im Vergleich zum vierten Quartal 2017 leicht zurückgegangen. Der Grund dafür liegt ausschliesslich im veränderten Produktmix, da Ascometal niedriglegierte QuaIitäts- & Edelbaustähle mit geringeren Bruttomargen herstellt und verkauft.

 

Der europäische Automobilmarkt blieb einer der wichtigsten Wachstumstreiber. Der Maschinen- und Anlagenbau entwickelte sich weiterhin robust. Die Öl- und Gasindustrie konnte von steigenden Ölpreisen profitieren, was sich in einer leicht gestiegenen Anzahl aktiver Bohrlöcher in Nordamerika äusserte. Vom positiven Trend in der Industrie konnte die Business Unit Finkl Steel aufgrund eines strukturellen Wandels des Geschäfts im ersten Quartal jedoch nur beschränkt profitieren.

 

Alle Regionen trugen zum Umsatzwachstum im ersten Quartal bei, angeführt von Europa mit einem Umsatzplus von 18.5%. Das starke Wachstum wurde getragen von einer guten Konjunkturlage in Europa, aber auch von der Übernahme von Ascometal. So konnten zwei Hauptmärkte von Ascometal – Frankreich und Italien – um 62% beziehungsweise 44% zulegen. Ein ebenfalls zweistelliger Umsatzzuwachs von 26.8% wurde in der Region Asien/Afrika/Australien erreicht. In Amerika stieg der Umsatz um lediglich 4.1%, getrieben von den Vereinigten Staaten mit einem Wachstum von 5.9%.

 

Die Absatzmengen in den einzelnen Produktgruppen entwickelten sich unterschiedlich. Beim Qualitäts- & Edelbaustahl stieg die Absatzmenge um 17.2% auf 408 Kilotonnen. Im Gegensatz dazu sanken die Mengen beim RSH-Stahl um 2.0% und beim Werkzeugstahl um 4.8%. Die geringeren Absatzmengen in diesen beiden Produktgruppen wurden jedoch von höheren Verkaufspreisen weitgehend kompensiert.

 

Die positive Entwicklung bei den Verkaufspreisen sowie die Erstkonsolidierung von Ascometal waren die wesentlichen Gründe für das Umsatzwachstum im Konzern von 17.1% auf EUR 828.9 Mio. verglichen mit EUR 707.7 Mio. im Vorjahresquartal. Dieses fiel in der Produktgruppe Qualitäts- & Edelbaustahl mit einem Plus von 38.7% auf EUR 410.6 Mio. besonders hoch aus. Dies deshalb, da die Produkte von Ascometal vollständig der Produktgruppe Qualitäts- & Edelbaustahl zugerechnet werden. Der Umsatz in der Produktgruppe rost-, säure- und hitzebeständiger Stahl (RSH-Stahl) stieg um 1.5%. auf EUR 288.4 Mio. Dagegen blieb der Umsatz im Werkzeugstahl mit EUR 108.4 Mio. praktisch stabil.

 

Das um die Sondereffekte aus der Übernahme von Ascometal bereinigte EBITDA lag mit EUR 70.3 Mio. um 5.6% über den im Vorjahresquartal erzielten EUR 66.6 Mio. Die bereinigte EBITDA-Marge sank auf 8.5% von 9.4% im ersten Quartal des Vorjahres. Dies ist zum einen auf den wie erwartet leicht negativen EBITDA-Beitrag von Ascometal, zum anderen auf den durch die Übernahme veränderten Produktmix zurückzuführen. Saldiert wirkten sich die Sondereffekte mit EUR 32.8 Mio. positiv auf das EBITDA aus. Inklusive dieser Erträge stieg das EBITDA um 55.5% auf EUR 103.1 Mio. von EUR 66.3 Mio. im ersten Quartal 2017. Die entsprechende Marge verbesserte sich dadurch auf 12.4% von 9.4% im Vorjahresquartal.

 

Das Finanzergebnis belief sich auf EUR –10.3 Mio. im Vergleich zu EUR –7.2 Mio. im ersten Quartal 2017. Der Finanzaufwand fiel mit EUR –10.4 Mio. deutlich geringer aus als im ersten Quartal 2017 mit EUR –18.3 Mio. Darin widerspiegeln sich die niedrigeren Zinsaufwendungen aufgrund der im April 2017 erfolgten Refinanzierung, in deren Rahmen eine neue Unternehmensanleihe im Umfang von EUR 200 Mio. ausgegeben und der Konsortialkredit sowie das ABS-Finanzierungsprogramm zu verbesserten Konditionen bis jeweils 2022 verlängert wurden. Der Finanzertrag sank dagegen deutlich auf EUR 0.1 Mio. von EUR 11.1 Mio., was auf Bewertungseffekte im Zusammenhang mit der Rückkaufoption für die damals ausstehende Anleihe zurückzuführen ist.

 

Infolge der zuvor geschilderten Entwicklungen erzielte SCHMOLZ + BICKENBACH ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von EUR 65.2 Mio. gegenüber EUR 27.4 Mio. im Vergleichsquartal. Der Steueraufwand lag mit EUR 6.2 Mio. trotzdem deutlich unter dem Vorjahreswert von EUR 10.9 Mio. Dies deshalb, weil der erfasste Badwill nicht versteuert werden muss. Unter dem Strich belief sich das Konzernergebnis somit auf EUR 59.0 Mio. nach EUR 16.5 Mio. in der Vorjahresperiode.

 

Der Free Cash Flow sank im ersten Quartal auf EUR –102.7 Mio. nach EUR –31.4 Mio. im ersten Quartal 2017. Diese Entwicklung war grösstenteils der Übernahme von Ascometal geschuldet, welche einerseits Zahlungen für die Akquisition erforderte, andererseits zu einem starken Anstieg des Nettoumlaufvermögens (NUV) führte. Ungünstig ausgewirkt haben sich zudem saisonale Gründe.

 

Die Nettoverschuldung lag mit EUR 556.5 Mio. deutlich über dem Wert vom 31. Dezember 2017 mit EUR 442.0 Mio., was auf den niedrigen Free Cash Flow wie beschrieben zurückzuführen ist. Die Nettoverschuldung im Verhältnis zum bereinigten EBITDA stieg dementsprechend gegenüber 31. Dezember 2017 von 2.0x auf 2.5x an.

 

Ausblick 2018

Wir gehen davon aus, dass die Spezial-Langstahlindustrie auch im Jahr 2018 weiter wachsen wird, sowohl bei den Absatzmengen als auch beim Wert der Produkte, da wir eine weitere Verschiebung hin zu anspruchsvolleren Produktions- und Stahlanwendungen erwarten.

 

Wir wollen an den Erfolg der letzten beiden Jahre anknüpfen und unsere Stärken noch besser nutzen. Gleichzeitig setzen wir auf Kostendisziplin, die notwendig ist, um die steigenden Rohstoff- und Personalkosten abzufedern. Ein klarer Schwerpunkt wird jedoch die Integration von Ascometal sein. Um diese Akquisition zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, werden wir in den nächsten zwei Jahren erhebliche Managementkapazitäten einsetzen.

 

Obwohl die politischen Risiken zurzeit höher denn je erscheinen, sehen wir aktuell keine Abschwächung in unseren Geschäften. Die Visibilität ist aufgrund des hohen Auftragsbestands und der robusten Fundamentaldaten in den meisten Abnehmerindustrien bis zur Jahresmitte hoch. Entsprechend bestätigen wir unsere Erwartungen für 2018 mit einem bereinigten EBITDA zwischen EUR 200 Millionen und EUR 230 Millionen.

 

– ENDE

 

Für weitere Informationen:

 

Dr. Ulrich Steiner, Vice President Corporate Communications & Investor Relations

Telefon +41 (0)41 581 4120

u.steiner(at)schmolz-bickenbach.com